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Die Kirche
Die in den Jahren 1885-1886 durch Professor Schmidt aus München erbaute evangelische Kirche steht in Mitten des alten Dorfes Nieder-Saulheim. Sie befindet sich mit der 1873 eingeweihten katholischen Kirche und dem Rathaus Saulheim am Schnittpunkt und Treffpunkt von sechs Straßen: Ostergasse, Spitalgasse, Neupforte, Pfarrgasse, Weedengasse und Heileckergasse. Beide Kirchen sind erbaut im neugotischen Stil, ihre Glocken sind aufeinander abgestimmt, so dass sie Sonntag für Sonntag gemeinsam zum Gottesdienst rufen können.
Das Gewölbe
Wer in die Kirche eintritt, dessen Blicke werden unwillkürlich nach oben gelenkt. Bis auf den Chorraum ist das gesamte Gewölbe mit Holz ausgekleidet. Zum Teil ist das Holz noch mit den für Rheinhessen typischen Weinranken bemalt. Das Gewölbe wird von sechs Stahlsäulen getragen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war das eine bevorzugte Bauweise. Die Säulen geben dem Raum, der sonst Geborgenheit ausstrahlt, etwas Strenges. Diese Strenge wird jedoch durch die mit Blumen verzierten und vergoldeten Kapitelle aufgelockert.
Die Fenster
Die Chorfenster
Das linke der drei Fenster enthält die alttestamentliche Geschichte von der Erschaffung des Menschen bis hin zur Gesetzgebung am Sinai. Es stellt in wenigen Zügen die alttestamentliche Geschichte Gottes mit seinem Volk dar. (von oben nach unten)
  1. Der Sündenfall
  2. Die Vertreibung aus dem Paradies
  3. Nach der Sintflut
  4. Gesetzgebung am Sinai
Das mittlere und rechte Fenster erzählen vom Bund Gottes mit seinen Menschen, von Jesus Christus. (von oben nach unten)
  1. Johannes der Täufer
  2. Jesu Geburt
  3. Anbetung durch die Weisen aus dem Morgenland
  4. Der zwölfjährige Jesus leht im Tempel
Das rechte Fenster zeigt Jesus vom Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit bis zur Auferstehung. So beschließt die Auferstehung Jesu de Bilder im Altarraum. (von oben nach  unten)
  1. Jesu Taufe
  2. Jesu Bergpredigt
  3. Jesu Kreuzigung
  4. Jesu Auferstehung
Die Fenster in den Seitenschiffen
Die beiden großen Fenster in den Seitenschiffen der Kirche erinnern an die Zeit der Reformation, von der Nieder-Saulheim ja nicht unberührt geblieben ist. Gerade der häufige Wechsel der Konfession zwischen reformiertem und lutherischem Bekenntnis, der seinen Grund in der jeweiligen Obrigkeit hatte, verdeutlicht, welchen Einfluss die Reformation auf das Dorf Nieder-Saulheim hatte (vgl. auch historischer Teil).
Teil des Fenster im rechten großen Seitenschiff: Philipp Melanchthon (*16.02.1497 ;†19.04.1560)
Verfasser der Rechtfertigungsschrift der Evangelischen, der Confessio Augustana
Teil des Fenster im linken großen Seitenschiff: Martin Luther (*10.11.1483 ;†18.02.1546)
Die Lutherbibel, Luthers Theologie und Kirchenpolitik trugen zu tiefgreifenden Veränderungen bei.
Die Kanzel
Betrachten wir die Kanzel näher, dann sehen wir, worum es in der Predigt gehen soll: Die fünf auf Holz gezeichneten Bilder stellen die vier Evangelisten und Christus dar. Rechts von Jesus finden wir die Evangelisten Lukas, Johannes und links von ihm Matthäus, Markus.
Christus is sofort erkennbar an der Taube, Symbol des heiligen Geistes, der bei Jesu Taufe auf ihn herabkam. Die Evangelisten sind an verscheidenen Symbolen erkennbar.
Jesus mit dem Symbol der Taube
Matthäus mit dem Symbol des Engels
Markus mit dem Symbol des Löwen
Lukas mit dem Symbol des Stieres
Johannes mit dem Symbol des Adlers
Die Orgel
Am 16. Oktober 1860 konnte die von dem Mainzer Orgelbauer Heinrich Dreymann gebaute Orgel zum ersten Mal im Gottesdienst der alten reformierten Kirche in der Pfarrgasse gepsielt werden. Weil dies Kirche längst nicht die Ausmaße der 1886 erbauten Kirche hatte, fiel die Orgel entsprechend klein aus.
Aber da die Mittel für den Kirchenneubau im Jahre 1886 beschränkt waren und man mit der alten Orgel wohl noch zufrieden gewesen ist, wurde sie in die neue Kirche übernommen. Die ursprünglich hell gestrichene Orgel wurde, um sie dem neuen Raum anzugleichen, dunkel übermalt.
Die Glocken
Die ursprünglich vorhandenen Glocken wurden während des ersten Weltkrieges (Vater-Unser-Glocke) und zweiten Weltkrieges (Martini- und Friedrichs-Glocke) beschlagnahmt. Nur die Philippsglocke blieb erhalten. Sie wurde später an die Kirchengemeinde Udenheim verkauft.
Die zur heutigen Zeit vorhandenen Glocken wurden am 21. Auust 1949 geweiht. Sie tragen die Inschriften:
  1. Glaube - Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht
  2. Hoffnung - Singet dem Herrn ein neues Lied
  3. Liebe - Danket dem Herrn und predigt seinen Namen
  4. Ewigkeit - Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn

Mittwoch:
09:00 Uhr - 12:00 Uhr
Donnerstag:
14:00 Uhr - 19:00 Uhr
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Fax:        06732-2738813
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